Corona hält Einbrecher nicht ab

27. März 2021

Landkreis – Überraschung im Landkreis Oldenburg: Die Corona-Pandemie hat hier am kriminellen Geschehen kaum zu Veränderungen geführt – dabei ist doch weltweit die Zahl der Verbrechen zum Teil drastisch zurückgegangen. Das zeigt die aktuell veröffentlichte Kriminalitätsstatistik der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.? Pressesprecherin Lorena Lemke erklärt die Zahlen.

Straftaten insgesamt

Im Jahr 2020 wurden bei der Polizeiinspektion zusammengerechnet 5810 Straftaten für den Landkreis Oldenburg angezeigt, in 2019 waren es noch 5?554 gewesen (plus 4,6 Prozent). Den deutschlandweiten Rückgang des Kriminalitätsgeschehens kann Lemke im Landkreis nicht bestätigen.

Rohheitsdelikte

Unter den Begriff Rohheitsdelikt fallen laut Lorena Lemke jene Straftaten, die mit Körperverletzung zu tun haben, also auch Sexualstraftaten, Häusliche Gewalt, Nötigung oder Tötung. Besonders erfreulich sei, dass die Polizeiinspektion einen Großteil dieser Taten aufklären konnte. Die Gesamtzahl der Rohheitsdelikte im Landkreis Oldenburg befindet sich mit 796 (2019: 878) Fällen auf einem Tiefstand, wenn die vergangenen zehn Jahre betrachtet werden. Aufgeklärt wurden 721 Fälle (2019: 787), das entspricht einer Quote von 90,58 Prozent (2019: 89,64 Prozent).

„Aber einen Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und den Fällen im Bereich ,Häusliche Gewalt’ – also einen Anstieg der Zahlen – konnten wir so nicht feststellen“, beschreibt Lemke, fügt jedoch hinzu: „Es gibt in dem Bereich grundsätzlich ein hohes Dunkelfeld, da nur ein Teil der Taten bei der Polizei angezeigt wird.“

In der Statistik werden die Felder wie Sexuelle Gewalt oder Tötungsdelikt übrigens nicht einzeln aufgeführt, „weil keines davon im Verlauf der vergangenen zehn Jahre einen Schwerpunkt gebildet hat“, begründet Lemke.
Einbrüche

160 Wohnungseinbrüche wurden der Polizeiinspektion in 2020 angezeigt, das sind 27 Fälle mehr als noch in 2019. „Sehr überraschend“, wie Lorena Lemke konstatiert. Denn man habe aufgrund des Corona-Lockdowns eher erwartet, dass Einbrecher von den bewohnten Häusern abgeschreckt werden würden. Die Aufklärungsquote in 2020 lag mit 36 geklärten Fällen bei 22,5 Prozent. In 2019 lag sie mit 13,53 Prozent noch niedriger (18 geklärte Fälle von 133 angezeigten). Im Langzeitvergleich lässt sich dennoch sagen, dass die Zahlen fallen. Im Jahr 2012 verschafften sich 265-mal Täter Zugang zu Häusern.

Diebstahl und Rauschgift

Mit 1?597 verzeichneten Eigentumsdelikten ist die Zahl der Diebstähle im Landkreis Oldenburg leicht rückläufig. 2019 waren es 58 mehr (minus 3,5 Prozent). Gleichzeitig stieg die Quote: 29,24 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden (2019: 27,98 Prozent). Noch im Jahr 2018 lag die Zahl deutlich höher: Da wurden 1950 Eigentumsdelikte angezeigt, 614 davon konnten aufgeklärt werden (31,49 Prozent Aufklärungsquote).

Hoch liegt die Aufklärungsquote bei Rauschgiftkriminalität. Von 366 Taten konnten 2020 357 aufgeklärt werden, das entspricht 97,54 Prozent.

Quelle: https://www.nordwest-sonntagsblatt.de/nachrichten/landkreis-oldenburg/corona-haelt-einbrecher-nicht-ab.html

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